Das Ziel der konservierenden Zahnheilkunde ist es, die Zähne möglichst lange zu erhalten. Sie dient einerseits dazu, die Zahngesundheit weitestgehend zu bewahren beziehungsweise sie wieder herzustellen. Daneben fördern die therapeutischen Maßnahmen der konservierenden Zahnheilkunde auch ein gepflegtes und ästhetisches Zahnbild.
Wie werden Zähne krank?
Im Zentrum der konservierenden Zahnmedizin stehen kariös erkrankte Zähne. Karies ist eine Zahnkrankheit, die auch von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. Die Erkrankung entsteht, wenn Säure auf den Zahn einwirkt. Indem bestimmte Bakterien Kohlenhydrate verstoffwechseln, entstehen säurehaltige Stoffwechselendprodukte, die den Zahn angreifen. Die längerfristige Säurebelastung am Zahn führt zu einer Entmineralisierung des Zahns, wichtige Mineralien wie Kalzium werden aus dem Zahnschmelz herausgelöst. Nach und nach wird auch das unter dem Zahnschmelz liegende Dentin angegriffen, woraufhin schließlich ein Loch im Zahn entsteht. Durch das Aufbohren entfernt der Zahnarzt die Karies und schließt mithilfe einer Füllungstherapie das Loch wieder.
Therapeutische Maßnahmen der konservierenden Zahnheilkunde
Bei der Therapie von Karies gilt es, die infizierte Zahnsubstanz zu entfernen und den Zahn mit einem Füllungsmaterial zu versorgen. Unter der konservierenden Zahnheilkunde versteht man demnach unter anderem, eine metallfreie Füllungstherapie. Hierzu zählen Kunststoff-Keramik-Füllungen und Keramikinlays.
Der Unterschied von Füllung und Inlay
Füllungen werden – im Gegensatz zu Inlays – in einem weichen Zustand in das Loch im Zahn eingefüllt und härten dann dort aus. Mit der Zeit können die Füllungen jedoch schrumpfen, wodurch ein Spalt zwischen Zahn und Füllung entstehen kann. Durch jenes Schlupfloch können Bakterien in den Zahn eindringen und erneut Karies verursachen.
Das Prinzip von Inlays funktioniert anders: Ein Inlay oder eine Einlagefüllung ist eine Nachbildung von einem Teilstück des Zahns, das vom Zahnarzt in den Zahn eingebracht wird. Dazu muss er zuerst einen Abdruck vom Zahn nehmen. Danach fertigt der Zahntechniker ein Modell aus Gips an, anhand dessen er anschließend das Inlay fertigen kann. Die Einlagefüllung wird als festes Stück am Zahn befestigt, das heißt, es muss nicht erst noch aushärten. So entsteht nicht wie bei der Füllung ein Spalt zwischen Zahn und Füllung.
Die Entscheidung, welche therapeutische Maßnahme der konservierenden Zahnheilkunde im individuellen Fall in Frage kommt, entscheidet der Zahnarzt nach ausführlicher Beratung zusammen mit dem Patienten.
Kunststoff-Keramik-Füllungen
Kunststoff-Keramik-Füllungen bestehen aus einer Mischung aus Kunststoff und Keramik, die man auch Komposite nennt. Der Vorteil der Kunststoff-Keramik-Füllungen ist der ästhetische Aspekt: Die Füllung kann in ihrer Farbe der bereits vorhandenen Zahnsubstanz angeglichen werden, wodurch sie kaum bis überhaupt nicht auffällt. Insbesondere bei den vorderen, sichtbaren Zähnen wird heute weitestgehend auf auffällige Gold- oder Amalgameinsätze verzichtet und auf Kunststoff-Keramik-Komposite zurück gegriffen.
Zum Füllen wird die Kunststoff-Keramik-Mischung in einen weichen Zustand gebracht, der dann durch kurzwelliges UV-Licht ausgehärtet wird. Die Kunststoff-Keramik-Komposite sind jedoch weniger haltbar als Keramik oder Gold und müssen deshalb öfters ausgetauscht werden.
Keramikinlays
Eine Alternative zur Kunststoff-Keramik-Füllung stellt das Keramikinlay, eine Einlagefüllung aus Keramik, dar. Sie wird im Labor gefertigt und vom Zahnarzt schließlich am Zahn angebracht. Die Vorteile des Keramikinlays zeigen sich neben der langen Haltbarkeit insbesondere auf gesundheitlicher und ästhetischer Ebene. Keramik ist ein natürlicher Rohstoff, der eine hohe Verträglichkeit aufweist und durch keinerlei Temperaturempfindlichkeit oder Geschmacksbeeinträchtigung punktet. Daneben kann bei Keramikeinlagefüllungen der Farbton wieder der vorhandenen Zahnsubstanz angepasst werden, so dass ein natürliches Zahnbild erhalten wird.
Goldinlays
Eine weitere therapeutische Möglichkeit der konservierenden Zahnmedizin ist das Goldinlay. Wie auch beim Keramikinlay wird die Einlagefüllung im Labor gegossen anschließend am Zahn fixiert.